Unser Höver – Rückschau auf Veranstaltungen
Ausstellung über Professor Heinrich Plühr eröffnet
In Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Ilten-Höver-Bilm hat unsere Heimatbundgruppe eine Ausstellung über das Leben und Schaffen von Professor Heinrich Plühr in der höverschen Kapelle vorbereitet. Zur Ausstellungseröffnung am 10. August 2024 waren zahlreiche Gäste erschienen, darunter Herr Heinz Siegfried Strelow, Präsident des Heimatbundes Niedersachsen, der die Lebensgeschichte von Professor Heinrich Plühr (*1859 in Bekum, aufgewachsen in Höver, †1953 in Weimar) zusammenfasste.

Die Ausstellung umfasst neben 15 Originalbildern auch Schautafeln, auf denen seine Familie und sein Leben beschrieben werden. Professor Plühr war ein hervorragender Porträtmaler, Zeichner und Fotograf. So sind auch einige zeitgenössische Porträts höverscher Bürger zu sehen, deren Familien ihre Bilder als Leihgabe für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung zu stellen.
Dauerhaft hängt in der Kapelle ein Selbstbildnis, das Plühr als Christus zeigt. Das Bild »Christi Geburt« brachte der Professor 1943 persönlich nach Höver. Von diesem Motiv sind fünf verschiedene Versionen bekannt.
Wer war Professor Heinrich Plühr?
Fast jeder in Höver und Umgebung hat den Namen irgendwann einmal gehört, aber wer war die bekannte Persönlichkeit? Eine Ausstellung über das Leben und Schaffen dieses Künstlers beantwortet viele Fragen.
Heinrich Plühr wurde am 21. Juni 1859 in Bekum bei Hohenhameln, wo seine Mutter zu Besuch bei ihrer Schwester weilte, geboren. Seine Jugend verbrachte er dann jedoch in Höver.
Lesetipp:
Download Heft 1 von Höver: Mehr als Mergel (PDF-Datei, 918 KB)
Die Ausstellung gibt den Besucherinnen und Besuchern einen Einblick in das bewegte Leben und den Werdegang des bekannten Malers und Aktfotografen aus Höver. Gezeigt werden zahlreiche Gemälde im Original sowie Fotografien. Tauchen Sie mit uns ein in die Zeit um 1900:
Leben und Schaffen von Professor Heinrich Plühr
Ausstellung bis 27. Oktober 2024
sonntags von 15.00 bis 17.00 Uhr in der Kapelle zu Höver geöffnet
– Der Eintritt ist frei. Die Veranstalter freuen sich über Spenden für den Erhalt dieser Kapelle –
Bewegende Gedenkveranstaltung
»Bombenangriff auf Höver 1945«
Vor 80 Jahren, Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde Höver bombardiert. Am 14. März 1945 flog ein Bomberstrom von Göttingen kommend in Richtung Norden. Gegen 14.40 Uhr fielen die ersten Bomben auf Höver und brachten Zerstörung und immenses Leid über die höversche Bevölkerung. 80 Jahre danach erinnerte der Heimatbund »Unser Höver« in einer Gedenkveranstaltung an dieses schreckliche Ereignis.
Der 1. Vorsitzende, Ernst Köhler, konnte am 14. März 2025 neben Olaf Kruse (Bürgermeister Stadt Sehnde), auch Heinz-Siegfried Strehlow (Vorsitzender Heimatbund Niedersachsen), Maximilian Chmielewski (Pastor der Kirchengemeinde Ilten-Höver-Bilm) sowie einige Zeitzeugen und rund 60 interessierte Besucher begrüßen.
Bürgermeister Kruse erinnerte in seiner Ansprache an dieses tragische Ereignis und sprach seine Hoffnung aus, dass die Menschen sich dafür einsetzen mögen, die derzeitigen Konflikte in der Welt zu beenden.
Pastor Chmielewski betonte, wie wichtig es sei, die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse vor 80 Jahren wachzuhalten. In seiner Andacht verlas er ein Gedicht, das Dietrich Bonhoeffer, bereits inhaftiert und in der Gewissheit seines baldigen Todes, verfasste: »Von guten Mächten wunderbar geborgen …«
Die von Manfred Holaschke verlesene Passage aus den Aufzeichnungen des Hauptlehrers Michelmann veranschaulichte den Gästen den schrecklichen Angriff, bei dem fünf Menschen ihr Leben verloren. Im Anschluss berichteten die Zeitzeugen, unter anderen Ernst Wigger und Werner Heger, wie sie den Angriff erlebten. Frau Gehrmann, heute 92 Jahre alt, schilderte in bewegenden Worten wie sie und ihre Familie in ihrem Wohnhaus verschüttet wurden und überlebten, während im Nachbarhaus drei Brüder zu Tode kamen. Auch Ewald Lehmann, Helga Bolina und Anni Steinfeld teilten ihre Erinnerungen an den Tag vor 80 Jahren. Diese eindringlichen Worte hinterließen eine große Betroffenheit bei allen Teilnehmern und die übereinstimmende Meinung, dass die damaligen Ereignisse niemals in Vergessenheit geraten dürfen.

Gegen das Vergessen – Ernst Köhler, Manfred Holaschke, Pastor Maximilian Chmielewski, Olaf Kruse
Besichtigung der Freiwilligen Feuerwehr Höver
Anschließend »Spargel satt« in Ahlten
Zum nun schon traditionellen Spargelessen hatte der Heimatbund »Unser Höver« nach Ahlten ins „Weiße Ross“ eingeladen. Zuvor wurde die Besichtigung der höverschen Feuerwehr angeboten.
Bei herrlichem Wetter trafen sich nahezu 30 Mitglieder und Gäste am Feuerwehrhaus in Höver, die vom stellvertretenden Ortsbrandmeister Marcus Capewell begrüßt wurden. In einem interessanten Vortrag erläuterte er die Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Höver seit ihrer Gründung im Jahre 1909 bis heute. Dabei ging er auch auf die vielfältigen Aufgaben ein, die neben der Brandbekämpfung auch Einsätze bei Gefahrgutunfällen und ähnliche Herausforderungen umfassen.
Die ehrenamtlichen Mitglieder werden in vielen Stunden für ihre Einsätze ausgebildet und schon in der Kinder- und Jugendfeuerwehr sind sie aktiv. Nachdem Marcus Capewell auf viele Detailfragen eingegangen war, z. B. wie lange es dauert, bis nach einem Notruf ein Einsatzwagen vor Ort ist, konnten die Besucher die Einsatzfahrzeuge näher betrachten. So wurden ein Tanklöschfahrzeug, das einen 2.400 Liter fassenden Wassertank hat (Pumpleistung 1.600 l/min) und weitere Einsatzfahrzeuge mit allen technischen Einzelheiten unter die Lupe genommen. Erstaunt waren die Teilnehmer auch über das Gewicht der Atemschutzausrüstung, die bei manchen Einsätzen erforderlich ist.
Wohlverdiente Stärkung – Spargelessen »satt«!
Nach diesen Informationen waren sich alle einig, dass die Freiwillige Feuerwehr Höver eine enorm wichtige Aufgabe für die Allgemeinheit erfüllt und niemand zuvor geahnt hätte, wie viele unterschiedliche Bereiche in Ausbildung und Training abgedeckt werden müssen.
Das anschließende Spargelessen ließen sich die Teilnehmer nach diesem interessanten Vormittag schmecken und verbrachten danach ein paar vergnügte Stunden in Ahlten.
Bild unten: Wir waren dabei – Gruppenfoto der Teilnehmenden; oben rechts: In den Räumen der freiwilligen Feuerwehr Höver.
Annemarie Gorontzy
Fotos: Manfred Holaschke


Herbstwanderung mit 23 Stationen
Wir haben in diesem Jahr wieder zu einer Herbstwanderung eingeladen – Ziel war der »NATUR-KULTUR-PFAD WASSEL« (Infos hier)
Bei dem für Ende Oktober ungewöhnlich sommerlichen Wetter machten wir uns als Gruppe höverscher Wanderer auf den Weg nach Wassel, um dort weitere Teilnehmer aus Höver zu treffen, die beim Rundgang durch den Ort dabei sein wollten.
Erika Nowak vom Verein Natur-Kultur-Pfad-Wassel konnte am Treffpunkt über 20 Teilnehmer begrüßen. Sie erläuterte zunächst, dass der Verein seine Aufgaben darin sieht, auf historisch interessante Punkte des Dorfes hinzuweisen und bei den Besuchern das Verständnis für die Natur zu wecken.
Der Pfad umfasst 23 Stationen – darunter die ehemalige Dorfschule, der Pfarrgarten und das Pfarrhaus sowie die Kirche, der alte Friedhof und Informationen zu den Grafen von Wassel. Weiter erläuterte sie verschiedene alte Bäume, wies auf historische Hofstellen und neue Ortsteile hin. Überrascht waren die Gäste zu hören, dass es in Wassel zwei Burgen gab, die Eulenburg und die Glenzburg, und dass in der Umgebung verschiedene Objekte aus der Eisenzeit gefunden wurden.
Nach diesem zweistündigen Rundgang, der den Teilnehmern eine an Menge Informationen vermittelte, freuten sich alle auf eine Erfrischung und ein gutes Essen.
Annemarie Gorontzy
Tipps zur Familienforschung aus erster Hand
Seine Ahnen kann man sich nicht aussuchen, wer waren sie, wo lebten sie und was haben sie gemacht? Wie diese Fragen beantwortet werden können, erklärte Frau Gabriele Fricke vom Niedersächsischen Landesverein für Familienkunde den Besuchern einer Veranstaltung beim Heimatbund »Unser Höver«.
Oft sind es ein zufällig gefundenes Schriftstück, eine alte Urkunde oder eine Geschichte, die in der Familie erzählt wird, die das Interesse wecken. An vielen Stellen gibt es etwas zu entdecken, in alten Schränken, Kommoden, Taschen, Kisten und Koffern, auf dem Boden oder im Keller. Da gibt es Briefe, Postkarten, Fotoalben und auch Ahnenpässe, Ahnentafeln, Stammbücher, Militärunterlagen oder Adressbücher und vieles mehr. Und nicht zuletzt sollten auch die Verwandten in Nah und Fern gefragt werden. Vielleicht hat auch schon jemand geforscht.
Wie die so gefundenen Angaben ausgewertet und zusammengebracht werden können, erklärte Frau Fricke nun in ihrem interessanten und lebhaften Vortrag. Dabei ging es nicht nur darum, wann die Personen geboren wurden, heirateten und starben. Es ging auch um Wohnorte, Berufe und andere Informationen über das Leben der betroffenen Personen. Anhand verschiedener Beispiele zeigte sie auf, welche Möglichkeiten das Internet bietet und wo zusätzliche Informationen gefunden werden können, sei es in Standesämtern oder in einem der vielen Archive. Bei der Vorstellung dieser Möglichkeiten entwickelte sich ein reger Austausch mit den Zuhörern. Es stellte sich heraus, dass auch Nachfahren der von ihr als Beispiel genannten Personen anwesend waren.
So klappt´s mit der Ahnenforschung
Besonders wichtig ist es, alle Daten zu ordnen und die Quellen aufzuschreiben. Alles kann dann auf vorbereiteten Bögen, auf Karteikarten oder in einer Textverarbeitung eingetragen werden. Außerdem gibt es spezielle Computerprogramme, mit denen verschiedene Übersichten, wie z. B. Ahnentafel und Nachfahrentafeln, gedruckt werden können. Auch hier zeigte Frau Fricke verschiedene Beispiele und erklärte die Unterschiede, die solche Tafeln von dem immer wieder genannten Stammbaum unterscheidet.
Letztendlich wird aber jeder für sich zu entscheiden haben, wie das Ergebnis der eigenen Forschung präsentiert werden soll. Chronologisch im Schnellhefter bis zum gedruckten Familienbuch ist alles möglich.
Foto oben: Gabriele Fricke zeigt eine Ahnentafel in Form eines Fächers.
Ernst Köhler, Vorsitzender vom Heimatbund »Unser Höver«, bedankt sich bei Frau Fricke für ihren Vortrag.
Annemarie Gorontzy

»Unser Höver«
Wappen der Ortschaft Höver