Unser Höver – Archiv Jahrgang 2010
Grenzbegehung am 5. Dezember 2010
Auch in diesem Jahr trafen sich die Mitglieder der Heimatbundgruppe „Unser Höver“, um einen Abschnitt der Gemarkungsgrenze von Höver zu Fuß zu erkunden. Die Wanderung begann auf der Bilmer Straße an den Gemarkungen Südwiesen und Reutergarten und endete in der Gemarkung Behrenskamp an der Bundesstraße 65. Auf dem Weg erklärte Ernst Wigger sen. den Verlauf der Grenzen und die Namen und die Bedeutungen der einzelnen Flurstücke. So handelte es sich bei den Reutergärten ursprünglich um Weideflächen, die für berittene Soldaten bereit gestellt werden mussten und im Hasenkamp gab es seit jeher viele Hasen. Das konnte auch an diesem Tag festgestellt werden, als allein hier 14 Hasen aufsprangen.
Wanderung im winterlichen Höver
Es war aber nicht möglich, den genauen Grenzverlauf zu erkennen. Die Felder waren mit Schnee bedeckt und bei starkem Westwind und leichtem Schneefall konnten keine Grenzpunkte gefunden werden. Außerdem wurden vor vielen Jahren mit der Flurbereinigung zum Bau der Autobahn A7 und der Bundestrasse 65 in einigen Bereichen die Besitzverhältnisse neu geordnet. Strukturveränderungen in der Landwirtschaft brachten zusätzlich neue Eigentums- und Bewirtschaftungsgrenzen. So gingen im Laufe der Jahre auch optische Anhaltspunkte verloren. Mit Ernst Wigger hatte die Gruppe aber einen erfahrenen Landwirt, der die Veränderungen der vergangenen Jahre miterlebte und sich bestens mit den örtlichen Gegebenheiten auskennt.
Nach drei Stunden endete die Wanderung mit einem zünftigen Gänsebratenessen in Ahlten. Neun weitere Mitglieder gesellten sich zum Essen dazu und nach ein paar Stunden der Geselligkeit ging es zu Fuß zurück nach Höver.
Manfred Holaschke (10.12.2010)
Kalender für das Jahr 2011
Ältere Motive aus Höver waren das Motto vom ersten „Höver-Kalender“. Für den Kalender 2011 sind es aktuelle Fotos, auf denen der Ort dargestellt wird, wie er sich heute zeigt.
Die Heimatbundgruppe »Unser Höver« griff im vergangenen Jahr dieses Thema mit ihrem Fotowettbewerb „Höver im Wandel der Jahreszeiten“ auf. Dargestellt wurde, wie das Dorf in den verschiedenen Jahreszeiten aussieht und welche Einflüsse Frühling, Sommer, Herbst und Winter auf die Natur und die Gebäude haben. Zahlreiche Einwohner beteiligten sich an diesem Wettbewerb und reichten ihre Fotos ein. Eine kleine Auswahl wird nun im Kalender für das Jahr 2011 gezeigt. Es können leider nicht alle Bilder gezeigt werden. Trotzdem vermittelt der Kalender einen kleinen Eindruck davon, wie Höver und seine Feldmark heute aussehen.
Ortrud Holaschke, Hans-Heinrich Lüpke und Monika Westphal (von links) stellen den neuen Kalender vor.
Manfred Holaschke (12.11.2010)
Höver hat wieder eine Flagge
Bis zum Jahr 1974 hatte Höver eine Flagge, die zu besonderen Anlässen vor dem Rathaus der Gemeinde gehisst wurde. Leider gilt das einzige vorhandene Exemplar seit der Gebiets- und Verwaltungsreform als verschollen.
Die Idee, einen Druck der Flagge neu aufzulegen und sie auch den Bürgerinnen und Bürgern des Ortes zur Verfügung zu stellen, hatte Klaus Worm aus Höver. Die Heimatbundgruppe „Unser Höver“ hat dieses Vorhaben aufgegriffen. Recherchen im Archiv der Stadt Sehnde haben dann ergeben, dass in der Hauptsatzung der Gemeinde Höver vom 29.06.1949 die Farben und das Wappen genau beschrieben wurden. Danach konnte ein Entwurf für die Flagge gefertigt werden.
Es handelt sich um eine Hissflagge im Querformat mit einer spiegelbildlich erkennbaren Rückseite in den Abmessungen von ca. 150x100 cm. Die Grundfarben sind blau-gelb-rot. Das Wappen enthält den Löwen der „Freien“. Drei Eichenblätter weisen darauf hin, dass die frühere Gemeinde Höver von Wald umgeben war und zudem einen großen Anteil an der Gaim hatte, einem schönen Waldgebiet südwestlich des Ortes.
Nachdem etwa 60 Personen aus dem Ort Interesse zeigten, konnten die Flaggen kostengünstig beschafft werden. Der große Zuspruch und weitere Anfragen ermuntern "Unser Höver", diese Aktion im Sommer 2010 zu wiederholen. Die nachbestellten Flaggen konnten dann auch rechtzeitig bis zur Jubiläumsfeier am 2. Oktober 2010 geliefert werden und sind auch noch heute an vielen Fahnenmasten im Ort zu sehen.
Am 7. April 2010 war es dann soweit. Die erste neue Flagge wehte auf dem Hof von Hans-Heinrich Lüpke. Nun kann Höver auch in Zukunft „Flagge zeigen“.
Manfred Holaschke (02.11.2010)
Bericht vom Fest 700+1
Es begann am 1. Oktober in der Kantine der Firma Holcim mit einem Festakt, an dem etwa 130 Gäste teilnahmen. Heinz-Siegfried Strelow, Vorsitzender vom Heimatbund Nds, e.V. beschrieb in seiner Festansprache das Dorf Höver im Großen Freien und wie sich der Ort in den vergangenen 100 Jahren von einem Bauerndorf in eine Industriegemeinde veränderte. Diese Entwicklung wird weiter gehen, denn, so führte er aus: „Wandel ist eine Grundkonstante, wie auch Geschichte kein Stillstand und kein Endzustand ist“.
Der Vorsitzende vom Heimatbund Niedersachsen e.V., Heinz-Siegfried Strelow, hält die Festansprache.
Auch der bekannteste Einwohner Hövers wurde von ihm gewürdigt. Der Künstler und Kunstprofessor Heinrich Plühr wuchs in Höver auf. Nach seinem Studium wirkte er viele Jahre in Weimar. Er blieb aber bis zu seinem Tod im Jahr 1953 seinem Heimatort verbunden und einige seiner Werke befinden sich in Höver.
Ein weiterer Höhepunkt der Feier war ein Vortrag von Herrn Professor Jürgen Udolph. Seine Arbeit war ausschlaggebend dafür, die erste urkundliche Erwähnung Hövers im ältesten Bürgerbuch der Stadt Hannover zu finden. Herr Professor Udolph hatte eigens für diese Feier Nachforschungen über den Ursprung und die Bedeutung des Namens Höver – Hovederen angestellt. Er kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass Hovederen „Hofsiedlung; Siedlung, die durch Hofstellen geprägt ist, oder auffällt“ bedeutet und die Schreibweise Parallelen zu Namen im angelsächsische Raum aufweist, die bis in das 5. Jahrhundert nach Christi Geburt zurück reichen.
Professor Jürgen Udolph berichtet, zu welchem Ergebnis seine Nachforschungen zum Namen des Ortes Höver kamen.
Die Familie Unger mit ihrem Waldhornquartett gab diesem Abend einen festlichen Rahmen. Zwei Schüler der Grundschule Höver mit ihrem Sketch vom „Suppenstein“ und „Polizist Zecke“, der versprach, Höver wieder auf Vordermann zu bringen, sorgten für gute Unterhaltung.
Am nächsten Tag wurden die letzten Vorbereitungen für die Feier auf dem Hof von Friedrich Ostermeyer, in der Prof.-Plühr-Straße und vor dem Hotel Zur Linde getroffen. Der Himmel war grau und der Regen hörte, Gott sei Dank, pünktlich zum Beginn des ökumenischen Gottesdienstes auf. Nun feierte das ganze Dorf mit vielen Gästen. Auf zwei Bühnen gab es verschiedene Tanz- und Musikdarbietungen, an denen sich auch die Kinder der Grundschule und der Kindertagesstätte und Mitglieder höverscher Vereine beteiligten. Ein besonderer Höhepunkt war an diesem Tag der Auftritt der Power-Kids vom TSV Höver, die nach eigenen Angaben zukünftig nicht mehr auftreten werden.
Für die Kinder wurden viele interessante Spiele angeboten und beim Lichtpunktschießen und Ponyreiten, auf der Hüpfburg und bei Trikerundfahrten gab es viel Spaß. Nach dem Motto „Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde“ konnten sich die Besucher über alte landwirtschaftliche Geräte und Getreidearten informieren und die Stände ortsansässiger Firmen besuchen.
Der Ortsbürgermeister Klaus Papenberg eröffnet die Feier am 2.Oktober 2010.
Viele fleißige Hände haben geholfen diesen Tag so erfolgreich verlaufen zu lassen. Und nach dem Zusammenpacken am Abend konnten auch die Helfer in der schön geschmückten Festscheune unbeschwert feiern und tanzen.
Auch beim Aufräumen am Sonntag fassten alle Beteiligten mit an, so dass schon am Nachmittag fast alles sauber und verstaut war und man sich zur gemütlichen Nachlese im Sonnenschein zusammensetzen konnte.
Das Fest war, nicht zuletzt durch diese tatkräftige Hilfe aller Vereine und Verbände aus dem Dorf, eine gelungene Geburtstagsfeier.
Manfred Holaschke (26.10.2010)
Das Fest 700+1
Die erste urkundliche Erwähnung Hövers im Jahr 1309 ist ein bedeutendes Ereignis und ein Grund, diesen Anlass zu feiern. Da es im Jahr 2009 nicht mehr möglich war, eine 700-Jahr-Feier durchzuführen, fand im Rahmen einer Jubiläumsveranstaltung am 1. und 2.Oktober 2010 die Feier 700+1 Jahr statt.
Vorbereitet und durchgeführt wurde sie unter der Schirmherrschaft des Ortsrates von allen Vereinen, Verbänden und Institutionen des Ortes. Seit dem Frühjahr 2010 wurden viele Vorschläge für Aktionen gesammelt und ausgewertet. So entstand ein interessantes und abwechselungsreiches Programm.
Manfred Holaschke (24.10.2010)
Besuch im Regionalmuseum Rethmar
Die Heimatbundgruppe „Unser Höver“ besuchte mit 22 Mitgliedern das Regionalmuseum der Stadt Sehnde auf dem Gutshof in Rethmar. Dort angekommen wurden die Mitglieder vom 1.Vorsitzenden des Heimatbundes Niedersachsen, Herrn Heinz Siegfried Strelow und Frau Helle Eggebrecht herzlich begrüßt.
Das Museum erstreckt sich über zwei Etagen, sodass die Gruppe sich aufteilte. Im Erdgeschoß wird zur Zeit eine Wanderausstellung über „Hauswirtschaft vergangener Zeiten“ präsentiert. Frau Eggebrecht konnte manch altes Kleidungsstück und Haushaltsgerät erläutern. Eine Rarität sind die Echthaarbroschen, die von Ruth Doliwa aus Höver zur Verfügung gestellt wurden.
Im ersten Obergeschoß zeigte dann Herr Strelow die Dauerausstellung über „Das Große Freie“. Unter anderem werden dort die Nachbildungen der Silbervogelketten der Ortschaft Dolgen und die des „Großen Freien“ ausgestellt. Diese Ketten werden in regelmäßigen Abständen von den Schützengesellschaften ausgeschossen. Die Originale werden im Historischen Museum der Stadt Hannover aufbewahrt.
Auch die Fahne des „Großen Freien“, die zu besonderen Anlässen wie bei Schützenausmärschen vorangetragen wird, befindet sich im Regionalmuseum. Nach einem kurzen Film über „Das Große Freie“ verabschiedete sich die Gruppe in Rethmar und fuhr nach Ilten zu einem gemeinsamen Spargelessen, wo Gedanken und Eindrücke ausgetauscht wurden.
Hans-Heinrich Lüpke (02.06.2010)
Vortrag über Heraldik (Wappenkunde)
Der Heraldische Verein ZUM KLEEBLATT zu Gast in Höver
Es war ein sehr komplexes Thema, zu dem die Mitglieder des Heraldischen Vereins ZUM KLEEBLATT von 1888 zu Hannover e.V. auf Einladung der Heimatbundgruppe „Unser Höver“ Ende Januar 2010 im Vereinsheim der Schützengesellschaft Höver vortrugen. Fünf Mitglieder des Heraldischen Vereins, unter ihnen auch der Vorsitzende, Horst-Gunter Ratzke, informierten in der trotz des winterlichen Wetters mit 60 Personen gut besuchten Veranstaltung fachkundig über das Wappenwesen.
Nach der Begrüßung durch Ernst Köhler, dem Vorsitzenden der Heimatbundgruppe, stellte Herr Ratzke zunächst den 1888 gegründeten Heraldischen Verein ZUM KLEEBLATT vor. Der als gemeinnützig und wissenschaftlich förderungswürdig anerkannte Verein kann auf eine über 120 Jahre lange erfolgreiche Facharbeit im norddeutschen Raum zurückblicken und seine Mitarbeiter sind für die Entwürfe vieler Wappen verantwortlich. Dazu gehören u. a. der von Gustav Völker gefertigte Entwurf für die offizielle Ausführung des Landeswappens von Niedersachsen (springendes silbernes Ross im roten Felde) sowie die von Carl Wenzel und Alfred Brecht gefertigten Entwürfe für die meisten Wappen der Ortschaften der Stadt Sehnde.
Seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gibt es Wappen. Sie erfüllen eine kennzeichnende und auf Fernwirkung abzielende Funktion. Was in der Ritterzeit als Erkennungszeichen begann, entwickelte sich schnell zu einem Bestandteil auch des zivilen Lebens. Die Wappen wurden im Mittelalter bald erblich und in Siegeln aufgenommen. Dadurch ging der Wappengebrauch auch auf andere Bevölkerungsteile über. Wappen vertraten nun symbolisch ebenso Handwerker, Kaufleute, Familien, Frauen, Geistliche, Bürger und Körperschaften wie Städte, Bistümer und Klöster. Wappen sind daher, wie der Jurist und Heraldiker Dieter Müller-Bruns aus Hannover erläuterte, an vielen Stellen in unserem täglichen Umfeld zu finden und werden sogar wissenschaftlich erforscht. Die Heraldik ist eine Hilfswissenschaft der Geschichte mit den Bereichen Wappenkunde, Wappenkunst und Wappenrecht.
In Deutschland kann sich jeder Bürger ein eigenes Wappen zulegen. Eine Wappenverleihung gibt es heute nicht mehr. Auch wenn bei einem sog. Vollwappen mit Schild, Helm, Helmzier, Decken und Krone oder Wulst sowie bei den verwendeten Farben und Metallen vorgegebene Regeln streng einzuhalten sind, so hat der Stifter eines Wappens gleichwohl noch viele Gestaltungsmöglichkeiten für ein eigenes Familienwappen. Dieses darf dann nur vom Stifter und seinen Nachkommen geführt werden, solange sie den Familiennamen führen. Namensgleichheit bedeutet jedoch nicht Wappengleichheit. Die Gleichheit des Familiennamens berechtigt also nicht automatisch zur Führung des Familienwappens einer anderen namensgleichen Familie. Dieser Hinweis ist wichtig, da besonders die Wappen- und Familienforschung nicht selten zum Gegenstand von unseriösen Geschäftemachern wird.
Herr Dr. Rabbow bei seinem Vortrag
Viele der in unserer Gegend vorkommenden Wappen haben den Löwen als Wappenfigur. So auch die Wappen der Welfen. Der bekannte Publizist und Heraldiker Dr. Arnold Rabbow aus Berlin zeigte hierzu anhand verschiedener Wappenbeispiele die Verbindung der Welfen zum englischen und dänischen Königshaus auf. Der welfische Löwe findet sich auch im Wappen des „Großen Freien“. Im Jahr 1897 bekundete der Heraldische Verein ZUM KLEEBLATT in seiner Fachzeitschrift ein entsprechendes Siegel von 1492, das sich Ende des 19. Jahrhunderts im Staatsarchiv in Hannover befand. Der Verein hat damals beschlossen, nach diesem Siegel eine mustergültige Zeichnung anfertigen zu lassen, damit in Zukunft das Wappen der Freien in richtiger Form dargestellt wird. Das Wappen des "Großen Freien" ist auch heute noch an einigen Häusern in Höver zu finden.
Fast alle Orte im "Großen Freien", über das zu Beginn der Veranstaltung in einem kurzen Film informiert worden war, führen noch heute in ihrem Wappen im einen aufrechten blaubewehrten und -bezungten goldenen Löwen im roten Feld. Die Wappenschilde sind meist geteilt und zeigen in der unteren Hälfte überwiegend die Wappen von Familien, die einen besonderen Bezug zu der jeweiligen Ortschaft hatten. Im Wappen von Höver sind neben dem Löwen allerdings drei Eichenblätter zu finden. Diese weisen auf das große Waldgebiet hin, das Höver einstmals umgab. Die Kommunalwappen im "Großen Freien" sowie mehrere alte Familienwappen wurden von Herrn Müller-Bruns für jede Ortschaft einzeln erklärt.
Das Wappen der Freien - Wappenzeichnung des Heraldischen Vereins ZUM KLEEBLATT in den „Heraldischen Mitteilungen“ von 1897
Heraldik hat aber auch ihre Tücken. Von den interessierten Zuhörern gab es den Hinweis, dass einige der Ortswappen in der Vergangenheit in Wappenbüchern verfälscht dargestellt wurden. Dies sorge häufig für Verwirrungen. Der Referent bedankte sich für die aufmerksame Mitarbeit der Anwesenden und versprach, dem Hinweis nachzugehen.
Familienwappen haben immer einen Bezug zu konkreten Personen. Darum gibt es die Möglichkeit, das eigene Wappen in einer anerkannten Wappenrolle registrieren zu lassen. Mit der Abschaffung der Heroldsämter als Adelsbehörden verschwand 1918 der letzte staatliche Einfluss auf die private Wappenführung und -registrierung in Deutschland. In einigen ausländischen Staaten bestehen aber noch heute staatliche Einrichtungen, die für die Ordnung des Wappenwesens zuständig sind. In Deutschland wurde die Pflege der Familienheraldik nunmehr vorrangig durch die bereits im 19. Jahrhundert gegründeten heraldischen Fachvereine wie den 1888 gegründeten Verein ZUM KLEEBLATT in Hannover und seinen Schwesterverein HEROLD in Berlin wahrgenommen. In die von ihnen geführten Wappenrollen kann jeder Bürger sein überliefertes oder neu angenommenes Familienwappen eintragen lassen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Art amtliche Tätigkeit. Sinn und Zweck der anerkannten Wappenrollen ist die Dokumentation der geführten Familienwappen. In den von der deutschen Heraldik beeinflussten Ländern gab es jedoch nie ein zentrales "Hauptwappenregister", zumindest soweit es bürgerliche Wappen betrifft. Wappensammlungen geben daher immer nur einen Teil der früher oder heute existierenden Wappen wieder.
Bereits im Jahr 1906 war für den Heraldischen Verein ZUM KLEEBLATT ein prachtvolles Stammbuch angelegt worden, in das alle Familienwappen der Mitglieder aufgenommen werden sollten. Hieraus entstand die Niedersächsische Wappenrolle (NWR). Hatte der Fachverein zunächst nur für seine Mitglieder eine Wappensammlung angelegt, so war für die Eintragung eines Familienwappens in die Niedersächsische Wappenrolle eine Mitgliedschaft nicht mehr erforderlich. Voraussetzung für eine Eintragung ist das Bestehen eines Familienwappens. Bei neuen Wappen bedarf es der (formlosen) Annahme des von einem Heraldiker oder selbst entworfenen Wappens. Es bedarf dabei keiner behördlichen oder gerichtlichen Mitwirkung. Der Wille zur Wappenführung muss jedoch klar zum Ausdruck kommen. Die Annahme bzw. Stiftung eines Familienwappens stellt eine einseitige Rechtshandlung dar, die einer hinreichenden Publizität bedarf, um wirksam werden und einen etwaigen Prioritätsanspruch gegenüber Dritten rechtlich durchsetzen zu können.
Die Vertreter des Heraldischen Vereins ZUM KLEEBLATT und der Vorsitzende der Heimatbundgruppe »Unser Höver« Ernst Köhler. Hans-Peter Dege, Dr. Volkmar Tönnies, Dieter Müller-Bruns, Ernst Köhler, Dr. Arnold Rabbow und Horst-Günter Ratzke (von links nach rechts)
Der Führer der Niedersächsischen Wappenrolle, Horst-Gunter Ratzke, wies darauf hin, dass der Wappenausschuss einer anerkannten Wappenrolle immer prüft, ob die strengen Regeln der Heraldik eingehalten werden und der Antragsteller berechtigt ist, dieses konkrete Wappen zu führen. Viele Anträge müssen deshalb auch abgelehnt werden. Der Heraldische Verein ZUM KLEEBLATT veranstaltet im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit neben hilfreichen Hinweisen im Internet (www.zum-kleeblatt.de) regelmäßig Wappenberatungen. Das Angebot, nach den Fachvorträgen in Höver über einzelne Wappen zu sprechen, wurde dann auch von mehreren Besuchern freudig angenommen. Die Veranstaltung entwickelte sich so zu einem interessanten Spaziergang durch die Heraldik.
Manfred Holaschke (07.02.2010)
Erster Höver-Kalender für das Jahr 2010
Die Idee, einen Kalender für das Jahr 2010 zu erstellen, entstand bei der Vorbereitung der Chronik für Höver.
Viele Bürger des Ortes stellten der Heimatbundgruppe »Unser Höver« Bilder zur Verfügung. Da nicht alle Fotografien in der Chronik gezeigt werden können, wurden zwölf Bilder für einen Kalender ausgesucht.
Ältere Motive aus Höver sind das Motto dieses doppelseitigen Kalenders für das Jahr 2010. Für jeden Monat gibt es ganzseitig ein Bild aus vergangenen Zeiten und dazu eine kurze Erläuterung. Der Kalender vermittelt so einen kleinen Eindruck davon, wie es einmal in Höver aussah.
Abgerundet wird das Ganze durch Rezepte, die in diesem Jahr der „Weiberclub“ aus Höver zusammenstellte und durch Postkarten, auf denen noch einmal jedes Foto erscheint.
Die positive Resonanz im Dorf ermutigt die Heimatbundgruppe „Unser Höver“ bereits jetzt, über einen Kalender für das Jahr 2011 nachzudenken.
Manfred Holaschke (07.02.2010)
Gewinner des Fotowettbewerbes von 2009
Im Dezember 2008 startete die Heimatbundgruppe »Unser Höver« einen Fotowettbewerb mit den Themen »Höver im Wandel der Jahreszeiten« und »Mein Verein«. Mit den Fotos sollte dargestellt werden, wie das Dorf in den verschiedenen Jahreszeiten aussieht und welche Einflüsse Frühling, Sommer, Herbst und Winter auf die Natur und die Gebäude haben, bzw. wie sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Vereinen engagieren. Mit den Schnappschüsse sollte die Vielfalt der Aktivitäten im Ort dokumentiert werden.
Im Laufe des Jahres wurden von ca. 20 Hobbyfotografen und drei örtlichen Vereinen viele unterschiedliche Bilder und Motive eingereicht. Die Sieger wurden nun in einer kleinen Feierstunde in der Heimatstube in Höver vom Vorsitzenden der Heimatbundgruppe »Unser Höver«, Ernst Köhler, geehrt und erhielten als Anerkennung ein Präsent. Ernst Köhler dankte allen Teilnehmern. Er äußerte sich zufrieden mit der Beteiligung, hätte sich allerdings einen größeren Zuspruch durch die Vereine gewünscht.
Den Wettbewerb gewann Nina Kollecker mit einem Bild, das im Dezember 2008 aufgenommen wurde und den Mergelbruch mit dem Zementwerk zeigt. Die folgenden Plätze belegten Ortrud Holaschke mit dem Motiv „Herbst am Kanal in Höver“ und Ernst Wigger mit seinem Frühlingsbild „Blühenden Kastanien an der Hannoverschen Straße“. Mit in die engere Auswahl kamen u.a. auch Bilder von Kerstin Ewald (Kindergarten), Ralf Seifert (Sonnenblumen vor dem Zementwerk), Familie Scholtz (Birnbaum) und Karin Zimmer (Petersweg).
Die Bilder wurden durch die Jury, die aus dem Vorstand, Jürgen Kollecker und Dietrich Puhl bestand, anhand verschiedener Kriterien bewertet. Wichtig war, dass Höver und die Jahreszeiten deutlich zu erkennen waren. Zusätzlich spielten auch das Motiv, der Aufbau des Bildes und Wiedergabe eine Rolle.
Bei den nicht prämierten Bildern der Vereine wurde je ein Foto ausgewählt. Von der Schützengesellschaft war es ein Bild vom Schützenumzug 2009 in Höver, für die Siedlergemeinschaft das Schlussbild nach einer Tanzaufführung beim „Bergfest“ auf dem Sehnder Kaliberg und von den Power-Kids des TSV Höver eine Turnformation bei einem Auftritt in Hannover.
Manfred Holaschke (04.01.2010)