Unser Höver – Archiv Jahrgang 2022
Mitgliederversammlung 2022
Zur Mitgliederversammlung im Juni 2022 hatte der Heimatbund »Unser Höver« ins Spritzenhaus am Schulhof eingeladen. Der 1. Vorsitzende, Ernst Köhler, konnte – neben zahlreichen Mitgliedern – den Ortsbürgermeister Christoph Schemschat sowie die Ortsratsmitglieder Elisabeth Schärling und Uwe Eichelkraut willkommen heißen, ebenso Vertreter der örtlichen Vereine und Verbände. Insbesondere zeigte er sich erfreut, Dietrich Puhl begrüßen zu können, der aktiv in der Archivgruppe tätig ist.
Der Vorsitzende des Heimatbundes Niedersachsen e.V., Herr Heinz-Siegfried Strelow, hatte die geplante Teilnahme an der Versammlung absagen müssen und ein Grußwort übermittelt, in dem er die Aktivitäten der Gruppe lobte und besonders die Schriftenreihe »Mehr als Mergel« hervorhob.
Im Anschluss berichtete Ernst Köhler über den Verlauf der 10 Monate, die seit der letzten Mitgliederversammlung vergangen sind und die von erheblichen Einschränkungen geprägt waren. Auf den beliebten Grillabend wurde verzichtet, weil die Hygieneauflagen nicht eingehalten werden konnten. Auch der Weihnachtsbaumverkauf musste coronabedingt ausfallen. Für dieses Jahr besteht die Hoffnung, dass er wieder stattfinden kann. Auf dem Brunnenplatz wurde zum Advent erneut ein Tannenbaum aufgestellt, für dessen Beleuchtung die Firma Lier sorgte.
Die Archivgruppe Heimatgeschichte hat ein weiteres Heft „Mehr als Mergel“ Nr. 9 erstellt, das druckfrisch in der Versammlung verteilt wurde.
Zurzeit wird eine Ausstellung vorbereitet, die sich mit 114 Jahren Zementproduktion in Höver beschäftigt und im Spritzenhaus und der Heimatstube zu sehen sein wird. Es ist geplant, diese Ausstellung am 29. Juli 2022 zu eröffnen.
»114 Jahre Zement aus Höver«
Unter diesem Motto steht die Sonderausstellung, die der Heimatbund »Unser Höver« im höverschen Spritzenhaus und der Heimatstube am Schulhof zeigt.
Zur Eröffnung am 29. Juli 2022 konnte der Vorsitzende Ernst Köhler zahlreiche Gäste begrüßen. So waren der Sehnder Bürgermeister Olaf Kruse, der Ortsbürgermeister Christoph Schemschat, der frühere Werksleiter Erik Jantzen und Erhard Niemann vom Regionalmuseum in Rethmar dabei. Auch die Mitglieder des Ortsrates und Vertreter der örtlichen Vereine konnte der Vorsitzende begrüßen.
Nach einer kurzen Einführung durch Ernst Köhler trug Manfred Holaschke die in einem Jahrbuch festgehaltenen Gedanken des jungen Otto Ostermeyer vor, der die Veränderung des Dorfes durch den Bau der Zementfabrik beschreibt.
Anschließend nahmen ca. 30 Gäste die Ausstellung in Augenschein, für die die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Heimatgeschichte (Archivgruppe) zahlreiche Exponate zusammengetragen haben.
Auf mehreren Schautafeln werden verschiedene Themen behandelt, darunter die Mergelgewinnung im Steinbruch und Abläufe in der Produktion. Aber auch die Entwicklung des Werkes seit dessen Gründung im Jahr 1907 sowie verschiedene andere Bereiche werden dargestellt. Zu bestaunen ist auch ein Modell einer Ofenanlage des Zementwerks.
In den Räumen der Heimatstube sind einzigartige Dokumente ausgestellt und auch Teile einer Ausstellung des Fossiliensammlers Günther Scharnhorst zu sehen.
Foto: Sogar das Wetter spielte mit – gelungene Ausstellungseröffnung.
Annemarie Gorontzy (2022)
Spannender Ausflug in die Eisenzeit
Nachdem im vorigen Jahr das Spargelessen bedingt durch die Pandemie ausfallen musste, hatte die Heimatbundgruppe »Unser Höver« in diesem Jahr wieder zu einem Spargelessen eingeladen.
Die gutgelaunten Teilnehmer trafen sich zunächst auf dem Schulhof in Höver, um zu einer Besichtigung des Eisenzeithauses nach Grafhorn zu fahren. Dort angekommen erläuterte Christian Helmreich vom Naturfreundeverein kenntnisreich die Entwicklungsstufen der Menschen von der Steinzeit bis zur Bronze- und Eisenzeit.
Das Eisenzeithaus wurde nach dem Grundriss eines im Raum Cloppenburg gefundenen historischen Zweiständerhauses von ca. 600 v. Chr. nachgebaut. Es sind zahlreiche Fundstücke aus der Umgebung ausgestellt wie Urnen, Messer, Eisenaxt und Schlackestücke. Sehr interessant waren auch die Erklärungen zur Eisengewinnung in einem Rennofen, für die neben dem metallhaltigen Gestein (Raseneisenstein) enorme Mengen an Holzkohle benötigt wurden.
Von diesem anschaulichen Vortrag waren alle sehr angetan, zumal auch die altertümlichen Werkzeuge ausprobiert werden konnten. Der Versuch, mit Feuerstein und Zunder eine Flamme zu entzünden, gelang leider nicht, machte aber deutlich, wie schwierig die Lebensbedingungen einst waren.
Anschließend hatten die Teilnehmer Appetit auf eine Portion Spargel und Schnitzel, die schon in Immensen wartete.
Text: Annemarie Gorontzy; Fotos: Manfred Holaschke (16.06.2022)